Begriffe, Pfeile und Beziehungen zwischen den Begriffen
Typischer Kontext
(z.B. im Unterricht)
Brainstormen
lernen, Inhalte in Beziehungen bringen
Vorgehen
möglichst frei, ungewöhnliche Ideen erwünscht, Einsatz in der Kreativphase
Gebiet eingrenzen, Fragen abarbeiten, Aspekte zusammen fassen, mehrere
Überarbeitungen möglich
Sozialform
eher in Einzelarbeit
Einzelarbeit, auch für Gruppenarbeit geeignet
Schwierigkeit
gering, die Methodik ist intuitiv verständlich und leicht erlernbar
mittel bis hoch, durch das Herausarbeiten von Beziehungen zwischen den Begriffen
Verständlichkeit
(für Dritte)
gering (da nicht sofort klar wird, in welcher Beziehung die Begriffe zueinander stehen)
hoch (durch Angabe der Beziehungen), aber: eine Concept-Map ist ansich erst mal schwerer zu durchschauen
Weiterverwendung
Eine Mind-Map kann in ein Strukturdiagramm überführt werden, das z. B. einen zeitlich-logischen Prozess (von links nach rechts) darstellt:
Eine Concept-Map kann in der Regel nicht in eine andere Darstellung transformiert werden.
Stehen alle Elemente einer Concept-Map in der gleichen Beziehung (siehe oben „Nahrungsnetz“), lässt sich zumeist die Concept-Map in ein Struktur-diagramm (Struktogramm) umwandeln.
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Wie kommt man eigentlich zu einer Unterrichtsidee?
Mind-Mapping :: Ideen assoziativ sammeln und strukturieren
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Die Konktretisierung einer Unterrichtsidee ist ein schwieriges Unterfangen. Sobald man einen grundlegenden Gedanken für eine Unterrichtseinheit (Einzel- oder Doppelstunde) gefunden hat, gehen einem Tausend Dinge gleichzeitig durch den Kopf:
Um welches fachliche Thema geht es überhaupt und welche Einzelaspekte sollen behandelt werden?
Welches Vorwissen muss in der Klasse vorhanden sein und wie passt die Unterrichtseinheit in die ganze Unterrichtsreihe?
Wie lässt sich das Thema am besten im Unterricht umsetzen? Als Einzelarbeit, Gruppenarbeit oder vielleicht Stationenlernen?
Welche Materialien und Medien eignen sich am besten für welche Unterrichtsphase?
Lässt sich das Thema irgendwie differenzierend unterrichten?
Was sagen der Lehrplan und das schulinterne Curriculum zu dem Thema?
Welche Kompetenzen lassen sich besonders fördern?
Reicht die Tafel oder wäre vielleicht ein Beamer oder gar ein Whiteboard besser?
Welche Software wird dazu auf dem Lehrerrechner benötigt?
Wie ist das eigentlich mit der abschließenden Sicherung des Stoffes und welche Aufgaben eignen sich als Hausaufgabe?
…
Concept-Map :: Ideen assoziativ sammeln und in ein Begriffsnetz bringen
Eine Weiterentwicklung der Mind-Map ist die Concept-Map, auf deutsch häufig mit Begriffsnetz übersetzt.
Anders als die Mind-Map zeigt die Concept-Map Bezeihungen zwischen den Begriffen an. Diese Beziehungen werden mit Pfeilen symbolisiert. Die Pfeilrichtung gibt die Leserichtung wieder. Die Beziehungen werden dabei nicht in ganzen Sätzen, sondern schlagwortartig formuliert.
Unterrichtsskizze?
… und diese Liste ließe sich noch ziemlich lange fortsetzen. Alles scheint gleich wichtig, alles beeinflusst sich gegenseitig und nichts darf übersehen werden. Was also tun? Zeit hat man sowieso keine, also einfach mal loslegen — oder sich doch erst man einen planvollen Überblick verschaffen?
Für eine erste Sammlung zu einer Unterrichtsidee bietet sich als einfache und dennoch effektive Kreativmethode dasMind-Mapping an.
In wikipedia findet man zum Mind-Mapping diesen Eintrag:
Eine Mind-Map (englisch: mind map; auch: Gedanken[land]karte, Gedächtnis[land]karte) beschreibt eine besonders von Tony Buzan geprägte kognitive Technik, die man z. B. zum Erschließen und visuellen Darstellen eines Themengebietes, zum Planen oder für Mitschriften nutzen kann.
Hierbei soll das Prinzip der Assoziation helfen, Gedanken frei zu entfalten und die Fähigkeiten des Gehirns zu nutzen. Die Mind-Map wird nach bestimmten Regeln erstellt und gelesen. Den Prozess bzw. das Themengebiet bzw. die Technik bezeichnet man als Mind-Mapping.
Freilich, eine erfahrene Lehrkraft wird vielleicht gleich eine Unterrichts-skizze entwerfen und strukturierter in der Unterrichtsplanung vorgehen.
Aber: Wenn verstärkt der Kompetenzerwerb im Mittelpunkt der Unterrichtsplanung steht, können Mind-Mapping bzw. Concept-Mapping gute Dienste leisten.
Die Mind-Mapping-Methode - Nutzen und Durchführung
Vor der Durchführung
Man braucht ein unliniertes Blatt, am besten DIN-A4 oder DIN-A3 und Querformat.
Farben und Textmarker können helfen, die Übersichtlichkeit der Mind-Map zu erhöhen
Statt Papier und Bleistift kann man auch eine geeignete Software nutzen (siehe dazu weiter unten)
Durchführung
Der zentrale Begriff einer Mind-Map bzw. das Thema, um das es geht, steht in der Mitte.
Hauptäste führen vom Thema zu die wichtigsten Schlüsselbegriffen, die zumeist im Uhrzeigersinn angeordnet sind. Schlüsselbegriffe werden auch als Hauptknoten bezeichnet.
Von dort gehen Nebenäste zu den weiteren Begriffen bzw. Nebenknoten; diese sind dem jeweiligen Schlüsselbegriff untergeordnet und bilden damit die nächste gedankliche Ebene.
Weitere Nebenäste können zu noch tiefer liegenden Begriffen bzw. Ebenen führen.
Schriftgröße und Schriftfarbe sollten für die jeweils gleiche Ebene identisch sein.
Markierungen, Grafiken und Zeichnungen können zur Illustration von Gedanken dienen.
Mehr als vier Ebenen in einer Mind-Map führen mitunter zur Unübersichtlichkeit.
Welchen Nutzen hat eine Mind-Map?
Mit einer Mind-Map – „Gedanken-Landkarte“ – kann man seine Gedanken assoziativ strukturieren.
Dabei werden inhaltlich zusammengehörende Aspekte über Knoten und Äste sortiert.
Bewegen Sie den Mauszeiger über die Abbildung …
Mit dieser Software kommt man schnell zu einer Mind-Map
Im Grunde braucht es keine spezielle Software, um eine Mind-Map zu erstellen. Die heutigen Office-Programme verschiedener Anbieter haben eine Menge Werkzeuge dazu an Bord.
Version: 06.12.2016
Wer aber trotzdem mal spezialisierte Tools zum Mind-Mapping ausprobieren möchte, dem oder der seien aus dem kaum zu überblickenden Angebot an Mind-Mapping-Software zwei PC-Programme (ganz subjektiv) empfohlen:
Ein Mind-Mapping-Programm der ersten Stunde und noch dazu völlig kostenlos ist FreeMind.
Mit FreeMind lassen sich unkompliziert und schnell übersichtliche Mind-Maps erstellen. Für visuelle Ankerpunkte lassen sich Symbole (Icons) verwenden. Eine Stärke von FreeMind ist der Export z. B. in HTML, PDF oder auch als Bilddatei.
Die OpenSource-Gemeinde hält auch einige Programm-erweiterungen (PlugIns) für FreeMind bereit, die den Funktionsumfang deutlich erweitern.
Abbildung anklicken, um die Website von FreeMind aufzurufen …
Abbildung anklicken, um die Website von XMind aufzurufen …
XMind ist ein Vertreter der kostenpflichtigen Mind- Mapping-Tools — aber: es gibt auch hier eine kosten-freie, allerdings im Funktionsumfang eingeschränkte Version.
Mit XMind lassen sich grafisch anspruchsvolle Mind- Maps und darüber hinaus auch nicht alltägliche Strukto- gramme erzeugen.
In der kostenpflichtigen Version bietet XMind für den Dateiexport eine Vielzahl von Formaten an. Für das Projektmanagement lässt sich eine Mind-Map auch in einen Zeitplan (ein Gantt-Chart) exportieren.
Begriffnetz zum Thema Wald …
… das gleiche Begriffsnetz mit Beziehungen
Ein weiterer wichtiger Unterschied zur Mind-Map ist, dass bei einer Concept-Map an sich keine hierarchische Struktur, sondern eine vernetzte Struktur entsteht, bei der sich die Begriffe auch auf der derselben Informationsebene befinden können.
Je nachdem, welche Beziehungen zwischen den Begriffen von Interesse sind, können aber auch mit einer Concept-Map hierarchische Strukturen nachgebildet werden.
Man denke z. B. an ein Nahrungsnetz im Wald. Das nebenstehende interaktive Medienmodul aus dem Lehrwerk Prisma Biologie des Ernst Klett Verlages stellt ein solches Nahrungsnetz in Form einer Concept-Map dar.
Per Drag&Drop konstruieren die Schüler und Schülerinnen z. B. am Whiteboard oder am Tablet das Nahrungsnetz. Die Beziehung zwischen den Begriffen (bzw. den Organismen) ist stets die gleiche: „Wird gefressen von …“
Nahrungsnetz im MIschwald
Mit dieser Software lassen sich Concept-Maps erstellen
Auch hier braucht es keine spezielle Software, um eine Concept-Map zu erstellen. Office-Programme wie WordTM , PowerpointTM oder die anderer Anbieter wie z.B. OpenOffice haben eine Menge Werkzeuge dazu an Bord.
Wer aber trotzdem mal spezialisierte Tools zum Concept-Mapping ausprobieren möchte, dem oder der seien aus dem kaum zu überblickenden Angebot an Concept-Mapping-Software drei PC-Programme (wieder ganz subjektiv) empfohlen:
CMap ist ein mächtiges Tool zum Visualisieren von Wissennetzen. Es können in die entstehende Map direkt Links zu Webseiten, Grafiken und sogar Videos integriert werden.
Das Programm gibt es für Windows, Mac OS X, Linux und iPad.
Eine weitere Stärke von CMap ist das Teilen von Maps über einen Online-Server (Cloud).
CMap ist für Bildungszweckekostenlos einsetzbar.
Abbildung klicken: Homepage von CMap
EDraw ist ein professionelles Tool, mit dem sich eine Vielzahl von Charts und Diagrammen gestalten lassen.
So gibt es in den Bibliotheken der Software auch Grafiken zum Erstellen chemischer Molekülformeln oder physikalischer Versuchsaufbauten.
Die kostenpflichtige Version gibt es in einer 30-Tage-Testversion. Mit ihr können auch Concept-Maps erstellt werden. Mit der kostenlosen Version kann man Mind-Maps kreieren.
Abbildung klicken: Homepage von EDraw
Speziell für das iPad eignet sich das kostengünstige und leicht zu bedienende Tool SimpleMind.
Auch dieses Programm gibt es für mehrere Plattformen: Windows, Mac OS X und eben iPad (bzw. iOS).
Ein besonderer Vorteil ist bei diesem Tools auch die Vielzahl von Export-funktionen; so kann die am iPad erstellte Map direkt per E-Mail verschickt oder schnell in die iCloud hochgeladen werden.
Abbildung klicken: Homepage von SimpleMind
Wozu eignen sich Concept-Maps im Unterricht?
Die didaktische Literatur kennt eine Vielzahl an Einsatzbereichen eines Concept-Maps. Hier sollen 3 oft beschriebene Einsatzgebiete im Unterricht herausgegriffen und im Überblick dargestellt werden. Die Artikel, die weiter unten beim Arbeitsauftrag aufgelistet sind, beschreiben die Einsatzmöglichkeiten einer Concept-Map umfassender.
Mind-Mapping und Concept-Mapping — ein Vergleich
Mind-Mapping und Concept-Mapping wirken auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so unterschiedlich. Tatsächlich unterscheiden sie sich jedoch in einigen wesentlichen Merkmalen deutlich voneinander. Die unten stehende Tabelle fasst Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Überblick zusammen (nach Landesakademie für Fortbildung BW, 2015; Kannicht, 2008):
Für die ersten Ideen zur Gestaltung einer Unterrichtsreihe oder einer Unterrichtstunde
Dabei lassen sich Beziehungen zwischen den inhaltlichen Aspekten (z. B. im Hinblick auf den Kompetenzerwerb) verstärkt herausarbeiten
Lernende konstruieren selbst ein Begriffnetz um ihre Erkenntnisse z. B. zu dokumentieren
Dadurch erhält die Lehrkraft wiederum Einblick in deren Begriffswelt und kann fehlende Unterrichtsziele oder gar Fehlvorstellungen erkennen
Die Lehrkraft kann unter-schiedliche Teile einer Concept- Map vorgeben. Die Lernenden ergänzen die fehlenden Aspekte (Begriffe, Pfeile, Beziehungen)
Durch Vergleich der Lehrer-Map mit der Schüler-Map lassen sich Abweichungen diagnostizieren
Unterrichtsplanung
Lernstrategie
Diagnoseinstrument
Ihr Arbeitsauftrag in 4 Schritten:
Entwerfen Sie eine Unterrichtsidee als Mind- oder Concept-Map
Falls noch nicht geschehen, arbeiten Sie diese Seite zum Thema Mind-Maps
und Concept-Maps durch.
Dauer: ca. 30 min
Schritt
Mit Doppelklick auf die Vorschau öffnet sich eine PDF-Datei (ca. 0,5 MB).
Lesen Sie in der Dissertation von Marion Haugwitz die Seiten 27 bis 30.
Dort erfahren Sie Einiges zu den lerntheoretischen Grundlagen des Concept Mappings.
Dauer: ca. 15 min
Schritt
Mit Doppelklick auf die Vorschau öffnet sich eine PDF-Datei (ca. 1 MB).
Lesen Sie den 4-seitigen Artikel der Lehrkräfte Helga Behrendt und Priit Reiska Einsatz von Concept Mapping im naturwissenschaftlichen Unterricht.
Dauer: ca. 15 min
Schritt
Betreten Sie Neuland und versuchen Sie mit einer Mind-Map oder einer Concept-Map eine Unterrichts-Map (U-Map) zu erstellen.
Bei der U-Map geht es wirklich nur um einen ersten Entwurf, den Sie dann nach der Diskussion im Kurs noch weiter verfeinern können.
Bitte schicken Sie mir Ihre U-Map bis zum Vorabend des nächsten Kurstages um 20:00 Uhr ausgefüllt an meine E-Mail-Adresse
:: softonic@aol.com oder t.cramer@klett.de
Sie stellen Ihre Ergebnisse am nächsten Kurstag auch am Whiteboard vor.