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„Das ist doch jetzt aber mal ein richtig alter Hut!“


So könnte man im Zeitalter von Smartphones und Tablets meinen. Längst haben doch Computer und digitale Medien an allen Schulformen in den Unterricht Einzug gehalten.

Die Geräte sind so teuer nun auch nicht mehr. Beim Discounter bekommt man ein einigermaßen vernünftiges Tablet schon für 250 Euro. Und schließlich hängen ja auch überall Whiteboards in den Klassenzimmern herum.


Der Vorteil mit digitalen Medien zu unterrichten ist kaum von der Hand zu weisen. Das ist doch viel einfacher zu verstehen, wenn man so eine komplizierte Sache wie die Immunreaktion oder DNA-Replikation in einer 3D-Animation zu sehen bekommt — und eben nicht in einer völlig überladenen Grafik.


Ist das aber alles wirklich so?

Digitale Medien in der Biologie :: (k)ein Grund zur Promotion?

Wie steht es um das Tablet für alle in der Klasse?

Fotolia ||  syda productions

Vom digitalen Folienatlas über die Mediothek bis zu Medienmodulen beim Klett-Verlag

Der Anfang: Digitaler Folienatlas

Klett Mediothek (CD-ROM)

Klett Multimedial (CD-ROM)

Und heute: Medienmodule online

Für mich hat die ganze Sache Anfang der 90er Jahre angefangen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Konrad Kunsch durfte ich im Projekt „Interaktive Lehr-Lern-Systme“ an der PH Ludwigsburg mitarbeiten. Es entstand als prototypische Studie dort erst der „Bestimmungstutor “ und schließlich der „Digitale Folienatlas“.


Das besondere an dieser Idee: es sollte ein modulares System aus standardisieren Medienmodulen entwickelt werden, die wie aus einem Baukasten zu verschiedenen Lehr-Lern-Kursen zusammengestellt werden können.


Mitte der 90er Jahre erreichte der „digitale Boom“ auch die Bildungsverlage. Als einer der ersten entschloss sich der in Stuttgart ansässige Ernst Klett Verlag digitale Bildungsmedien zu entwickeln. 1996 erblickte die Klett Mediothek mit Ausgaben für die Fächer Biologie, Chemie, Physik und Mathematik das Licht der digitalen Welt.

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Erleben wir zurzeit den digitalen Wandel?

Damals war man sich sicher — die Tage des Buches sind gezählt …


… und heute, rund 20 Jahre später, wie sieht es an deutschen Schulen denn wirklich aus? Wie viele Lehrerinnen und Lehrer arbeiten tatsächlich mit digitalen und interaktiven Medien? Oder wird das Whiteboard doch nur als besserer Filmprojektor eingesetzt.


Wie viele Schulen arbeiten denn tatsächlich mit Tablets im Unterricht? Immerhin gibt es in Deutschland im Jahre 2015 rund 150 Projekt-schulen, welche den Einsatz mit Tablets erproben.


Unbestreitbar scheint, dass wir die Anfänge eines digitalen Wandels erleben. Was aber hindert Lehrkräfte daran, schon heute digitale Medien in großem Stil einzusetzen?

Digitale Schulbücher braucht das Land!

Quelle: Bundeswirtschaftsministerium, Verband Bildungsmedien

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Mindestens seit 2013 ist es für Lehrkräfte auf einfache Weise möglich, sich einen kostenlosen Zugang zu einer digitalen Version Ihres Schul-buches zu verschaffen.


Die großen Schulbuchverlage haben dazu sogar eine eigene Online-Plattform ins Leben gerufen:


digitale-schulbuecher.de


Nun sollte man erwarten, dass geradezu ein „Run“ auf diese Angebote einsetzen sollte. Leider ist dem nicht so. Obwohl die überwiedende Mehrheit die Einführung digitaler Schulbücher für sinnvoll erachtet, sind es doch verschwindend wenige, die dieses Angebot auch tatsächlich nutzen.


Was also fehlt Lehrerinnen und Lehrern, um eigen-motiviert mit digitalen Medien zu unterrichten?

Unterrichten mit digitalen Medien: Die technisch-pädagogische Hürde

Standardisiertes Medienmodul:

Modell einer Bakterienzelle als interaktive Bildinformation

Doch, es gibt wunderschöne Unterrichtsprojekte, die sich in der Biologie (und auch in den anderen Naturwissenschaften) mit digitalen Medien motivierend im Unterricht einsetzen lassen. Immer wieder trifft man an ambitionierten Schulen auf engagierte Lehrkräfte, die keinen Aufwand scheuen, ein multimediales Feuerwerk zu entzünden.


Solche multimedialen Unterrichtsszenarien erfordern einen gewaltigen Aufwand an Mensch und Technik. Aufwändige Unterrichtsplanung im Vorfeld ist dazu ebenso nötig, wie sorgfältiges Einrichten der Computerperipherie. Das alles bleibt den Experten und Expertinnen der „digitalen Klassenzimmerwelt“ vorbehalten.


Könnte es vielleicht einfach daran liegen, dass der ganz normale digitale Unterricht im Schulalltag für die meisten noch immer viel zu viel Mühe kostet? Müssen wirklich alle erst zum IT-Profi werden, bevor sich etwas Digitales an die Leinwand zaubern lässt?

Braucht es wirklich erst eine vielstündige methodisch-didaktische Analyse, bevor man (oder frau) ein digitales und interaktives Medium ohne viel Aufhebens am Whiteboard einsetzen kann?

Die These: Standardisierte Medienmodule verbessern die Lehrerprofessionalität

Standardisiertes Medienmodul:

Vorgänge an einer Synapse als interaktives Overlay

Der Klett-Verlag entwickelt seit bald 20 Jahren für die Naturwissen-schaften interaktiven Medienmodule. Zählt man alle Medienmodule, die für die Fächer Biologie, Chemie und Physik entwickelt wurden, so kommt man auf rund 600 in ihrer Funktion standardisierte Medienmodule.


Hier gibt es Medienmodule vom Typ


Abgesehen von den Baukästen, mit denen man per Drag&Drop Strukturen interaktiv zusammenbauen kann, eignen sich alle diese Medienmodule hauptsächlich für die Erarbeitungsphase. Damit lassen sich je nach Thema zwischen 10 und 15 Minuten Unterricht am Whiteboard durchführen - und zwar sowohl im lehrermoderierten als auch handlungsorientierten Unterricht.

Der 3-dimensionale Kompetenzraum nach den KMK-Bildungsstandards

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Funktionelle Standardisierung digitaler Medien alleine reicht aber nicht.


Damit Lehrerinnen und Lehrer Medienmodule verlässlich und mit einer didaktischen Zielsetzung im Unterricht einsetzen können, braucht es auch eine didaktische Standardisierung.


Seit 2004 hat sich der Begriff der Kompetenzen immer stärker in der Unterrichtsdidaktik etabliert. Die aktuellen Lehr- und Bildungspläne der Bundes-länder greifen hier auf die KMK-Bildungsstandards zurück. Diese Standards beschreiben Kompetenzen in einer Art 3-dimensionalem Kompetenzraum.


Was sich kompliziert anhört, ist jedoch — mit etwas Übung — gar nicht so schwierig. Jedes Medienmodul lässt sich so mit einem Kompetenzprofil versehen, welches den Kompetenzaufbau bei Schülerinnen und Schülern über einen längeren Zeitraum fördert.

Und ganz nebenbei wird mit diesen implizit standardisierten Medienmodulen auch die Lehrerprofessionalität im Umgang mit digitalen Medien einerseits und die Entwicklung von Schülerkompetenzen andererseits gefördert.

Das also ist das Ziel meiner Promotion:


Lässt sich die Lehrerprofessionalität mit funktionell und didaktisch standardisierten Medienmodulen steigern und gleichzeitig auch die überwiegend technisch-didaktische Scheu vor dem Whiteboard genau damit verringern?



Erfahren Sie auf den weiteren Seiten dieses Bereiches mehr zum Stand der Forschung,zum Design der Untersuchungen und welche Ergebnisse sich über die Dauer der Promotion eingestellt haben.

Toni Cramer ::  Irisweg 36  ::  71672 Marbach  ::  07144-861177  ::  softonic@aol.com